Geld hat die merkwürdige Angewohnheit, dass immer zu wenig davon da ist. Aber dagegen kannst du was tun. Ein paar Tipps in Sachen Taschengeld und Nebenjobs.
Das liebe Taschengeld
In einem sind sich alle Experten einig: Jeder Teenie sollte regelmäßig Taschengeld bekommen, über das er frei verfügen kann. Nicht einig sind sich diese Experten aber darüber, wie hoch das Taschengeld ausfallen sollte. Und nicht nur deshalb ist dies in vielen Familien ein Reizthema. Bei dir nicht? Dann sei froh und überschlage dieses Kapitel!
Verhandlungssache
Bevor du mit deinen Eltern über die Höhe des Taschengeldes diskutierst, solltet ihr erst mal absprechen, was du von deinem Taschengeld bezahlen musst und was nicht. Ist ja klar: Wenn du dir Schulsachen oder Kleidung selbst kaufst, brauchst du mehr Taschengeld, als wenn es nur für Freizeitaktivitäten und »Luxus« ausreichen muss. Am besten setzt du dich mit deinen Eltern zusammen und ihr macht eine Liste mit zwei Spalten. In die erste Spalte schreibt ihr, was vom Taschengeld alles bezahlt werden sollte, in die zweite Spalte schreibt ihr, was deine Eltern aus ihrem »Haushalt« für dich bezahlen. Danach könnt ihr die Höhe des Taschengeldes besprechen. Dabei solltest du beachten, wie viel Geld ihr als Familie zur Verfügung habt. Das hängt von dem Einkommen der Eltern ab, von der Anzahl der Geschwister und sonstigen Umständen, z.B. ob euer Haus abbezahlt werden muss, die Miete besonders hoch ist, demnächst ein neues Auto gekauft werden soll etc.
Eltern reagieren meistens allergisch darauf, wenn Sprüche kommen wie »Meine Freundin Katrin bekommt aber viel mehr ...« Vielleicht sind Katrins Eltern beide berufstätig, bei euch gibt es aber nur einen Verdiener. Oder Katrin ist ein Einzelkind, du hast aber noch zwei Geschwister. Toll ist es, wenn ihr ganz offen über die finanziellen Verhältnisse eurer Familie sprechen könnt und deine Eltern dir erklären, was wie viel Geld kostet. Hättest du zum Beispiel gedacht, dass eine Familie allein fürs Heizen zwischen sFr. 100.- und 200.- im Monat zahlen muss - auch im Sommer?! Und dazu kommen noch Strom, Wasser, Müllabfuhr ...
Immer wieder werden Listen veröffentlicht, wie viel Taschengeld man im Durchschnitt bekommt. Das sind nur ganz grobe Richtwerte, aber sie können euch bei einer Taschengeldverhandlung vielleicht als Grundlage dienen.
13 Jahre: sFr. 40
14 Jahre: sFr. 50
15 Jahre: sFr. 60
16 Jahre: sFr. 60-80
17/18 Jahre: sFr. 70-100
Wenn das Geld nicht reicht
Der Monat ist erst halb rum und dein Taschengeld ist schon aufgebraucht? Wenn das öfter vorkommt, gibt es zwei Möglichkeiten: Entweder du senkst deine Ausgaben oder du erhöhst deine Einnahmen.
Ausgaben senken
Am besten verschaffst du dir zuerst einmal einen Überblick, wofür dein Geld eigentlich draufgeht. Es ist zwar nervig, aber äußerst sinnvoll, einen Monat lang genau Buch zu führen über alle Ausgaben. Schreib jeden Abend auf, wie viel Geld du wofür ausgegeben hast. Am Ende des Monats kannst du diese Liste auswerten: Was waren notwendige Ausgaben? Worauf hättest du verzichten können? Was war absolut unnötig? Schreib dir für den nächsten Monat die Dinge auf, bei denen du Geld einsparen kannst - zum Beispiel nur einmal im Monat ins Kino gehen statt zweimal oder maximal 10 Franken ausgeben für Süßigkeiten.
Hier noch ein paar Tipps, wie du deine Ausgaben verringern kannst:
- Keine Spontankäufe! Lieber mal 'ne Nacht drüber schlafen. Und wenn du Sorge hast, dass die coole Jeans dann weg ist - bei den meisten Läden kann man sich die Sachen für einen Tag zurücklegen lassen.
- Vergleichen! Bevor du etwas kaufst, überlege, ob du es nicht woanders billiger bekommst. Aktuelle CDs gibt es fast immer irgendwo im Angebot. Bei Klamotten nicht gleich das Erstbeste kaufen, das dir in die Hände fällt. Vielleicht gibt's im Laden nebenan ein ähnlich cooles Teil billiger.
- Second Hand! Coole Klamotten findest du in Second-Hand-Läden oder auf Flohmärkten. CDs, Spiele, Bücher, Videos und vieles mehr kannst du bei einer Internetauktion oft günstig ersteigern. Tipps: www.ebay.ch, www.ricardo.ch
- Unterwegs essen ist teuer. Aber auch da gibt es Unterschiede: Billiger und sattmachender als McDonald's ist meistens die Dönerbude um die Ecke. Und noch billiger ist es, wenn du dir von zu Hause was mitnimmst. Das muss keine trockene Schnitte sein. Probier doch mal originelle Sandwichkreationen aus!
- Geburtstagsgeschenke können ganz schön reinhauen. Da ist Kreativität gefragt: Du kannst was basteln oder auch etwas schenken, das eher einen ideellen Wert hat, z.B. eine Einladung zu einem selbst gekochten Essen. Und deine Eltern freuen sich bestimmt über Gutscheine über Rasenmähen, Babysitten, Fensterputzen etc.
Einnahmen erhöhen
Wenn eine Taschengelderhöhung nicht drin ist, muss du dir eben andere Wege suchen um mehr Geld zur Verfügung zu haben. Viele Teens haben einen Nebenjob. Das hat den Vorteil, dass man schon mal ein bisschen ins Berufsleben reinschnuppern kann. Wichtig ist aber, dass du nicht zu viel nebenher arbeitest. Die Schule solltest du nicht vernachlässigen und deine Freunde und deine Gemeinde auch nicht. Hier ein paar Jobtipps:
- Babysitten, der Klassiker - nicht nur für Mädchen; je nach Kind ein ziemlich unstressiger Job.
- Inventurhilfe - beim Jahreswechsel müssen alle Geschäfte eine Bestandsaufnahme machen. Da lässt sich in ein paar Tagen gutes Geld verdienen.
- Nachhilfe - geht natürlich nur, wenn du selbst einigermaßen gut bist in der Schule.
- Aushilfe im Supermarkt - ein eher anstrengender Job, aber hier kannst du relativ flexibel sein und in der Ferienzeit Extraschichten übernehmen.
- Freier Mitarbeiter - viele Tageszeitungen und Stadtmagazine beschäftigen freie Mitarbeiter, die vor allem Termine abends und am Wochenende wahrnehmen. Der Einstieg läuft meistens über ein Praktikum. Du solltest gut schreiben und möglichst auch fotografieren können.
- Ferienjobs - Darum solltest du dich rechtzeitig kümmern - dummerweise haben ja alle zur selben Zeit frei. Frag bei Verwandten und Freunden deiner Eltern, ob sie in ihrer Firma einen Job zu vergeben haben. Außerdem kannst du dich auch ans Arbeitsamt wenden, bei Firmen direkt nachfragen oder die Anzeigen in der Zeitung durchsehen.
- Achtung! Es gibt gesetzliche Mindestalter für Neben- oder Ferienjobs: In Deutschland und Österreich musst du für die meisten Jobs mindestens 14, in der Schweiz 15 sein. Aber auch für Jüngere gibt es Möglichkeiten. Du kannst Verwandten, Nachbarn oder Leuten aus der Gemeinde deine Servicedienste anbieten, z.B. Kinder beaufsichtigen, Gartenarbeiten, Keller entrümpeln, alten Leuten etwas vorlesen oder einkaufen, Hunde ausführen, auf der Straße Musik machen ...
Die Schuldenfalle
Immer mehr Teens haben Schulden - und das sind oft keine kleinen Beträge. Unter anderem sind die Handys schuld daran, aber nicht nur das. Du kennst das ja vielleicht auch: Der Gruppendruck ist manchmal unheimlich hoch. Wer keine Markenklamotten oder kein Handy hat, ist völlig out. Weil aber jeder gern dazugehören will, verschulden sich manche, um die »nötigen« Sachen kaufen zu können. Wenn du auch davon betroffen bist und sich deine Schulden in Bereichen bewegen, die du nicht in ein oder zwei Monaten wieder in den Griff bekommen kannst, brauchst du Hilfe. Am besten sprichst du zuerst mit deinen Eltern. Wenn dir das zu heikel ist, wende dich an deinen Teenkreisleiter, einen Lehrer oder einen Erwachsenen, zu dem du Vertrauen hast. Mit ihm zusammen kannst du eine Strategie entwickeln den Schuldenberg in den Griff zu bekommen.
So tragisch ist es bei dir nicht? Wenn du aber trotzdem ständig auf Pump lebst und dir Sachen von geliehenem Geld kaufst, solltest du vorsichtig sein und mal überlegen, ob du nicht geradewegs drauf zu steuerst. Das geht leider schneller, als man denkt. Dann verzichte lieber mal ein paar Wochen auf dein Handy oder auf neue Klamotten. Freunde, die dich nur deshalb mögen, weil du bestimmte Sachen besitzt, sind nämlich gar keine richtigen Freunde!
Text_Bettina Wendland hat neben ihrem Job bei TeensMag keine Zeit für einen Nebenjob.
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