Keine Ahnung, an was du als erstes denkst, wenn du das Wort »radikal« hörst. Vielleicht denkst du spontan an deine letzte radikale Abmagerungskur, damit du wieder in deinen alten Babystrampler reinpasst. Vielleicht kommen dir auch sofort Bilder von irgendwelchen menschenverachtenden radikalen Terroristen in den Sinn oder dir fällt deine Schwester mit ihrer radikalen »Ich-esse-kein-Fleich-kein-Fisch-und-alles-was-sich-sonst-noch-bewegt-Ernährungsüberzeugung« ein ...
Je nach persönlicher Sichtweise ist der Begriff eher neutral, negativ oder positiv besetzt. In diesem Artikel geht es um ein »Radikal-sein« in absolut positivem Sinne. Es geht hier nicht darum, gegen etwas zu sein, sondern genau um das Gegenteil: für etwas zu sein und für etwas zu leben!
Teensmag-Teamer Frixe lädt dich ein eine kleine Zeitreise zu machen, zurück in die Zeit kurz nach Jesus. Schau mal bei den ersten Christen vorbei! Quasi bei der Keimzelle aller heutigen christlichen Gemeinden - das waren ganz schöne Freaks!
Auf den Kopf gestellt
In der Apostelgeschichte, Kapitel 2, können wir nachlesen, wie sich die Nachricht von diesem auferstandenen Jesus rasend schnell ausbreitete und immer mehr Menschen Nachfolger von Jesus, also Christen wurden. Und diese Christen stellten durch ihren Lebensstil alles buchstäblich auf den Kopf. Die Menschen um sie herum, die dieses tagtäglich beobachteten, ließen sich entweder von dieser Bewegung mitreißen und anstecken oder schüttelten irritiert den Kopf. Es kursierte sogar das Gerücht, dass diese Christen etwas zu tief ins Weinglas geschaut haben müssen - so anders war plötzlich das, was sie sagten und vor allem, was sie taten!
Die ganze schöne Musterkarriere war ihnen plötzlich völlig wurst. Statt dessen trafen sie sich ständig, um mehr über Jesus zu erfahren und ihn zu feiern. Leute, die vorher noch kräftig auf ihr Bausparkonto eingezahlt hatten, schlachteten aus heiterem Himmel ihr Sparschwein und verkauften ihre geliebte Stereoanlage um mit diesem Geld Leuten zu helfen, die weniger hatten. Der schüchterne Pommesverkäufer um die Ecke stand einen Tag später vor Hunderten von Zuhörern mitten auf dem Marktplatz und hielt eine feurige Bußpredigt.
Durchschnittstypen, die sich gestern noch vor Spinnen geekelt haben, waren plötzlich bereit, für ihren Glauben an Jesus verfolgt zu werden, ja sogar für Jesus zu sterben!
Eine neue Zeitrechnung
Wie konnte so etwas geschehen? Was war der Grund für diese radikale Lebensänderung so vieler Menschen? Die Antwort ist simpel: Jesus!
Jesus hatte ihr Leben total verändert! Mit Jesus begann eine neue Zeitrechnung. Mit Jesus kam Gott in unsere Welt! Plötzlich waren Dinge und Ziele, die vorher noch soooo wichtig waren, ziemlich nebensächlich. Begeistert von Jesus gingen sie auf die Straße um ganz praktisch Gottes Liebe zu leben, Wunder zu tun und alle, die es hören wollten oder nicht, einzuladen ebenfalls an diesen Jesus, den Messias, zu glauben!
Sicher, die Zeiten haben sich geändert. Aber Jesus nicht! Und seine Aufforderung an dich und mich, allen gängigen Meinungen zum Trotz solch einen »radikalen« und anderen Lebensstil zu leben, auch nicht!
Revolutionär
Was können wir uns also bei den ersten Christen und Gemeinden abschauen?
1 Die ersten Christen waren absolut LOVE-MOTIVIERT!
Angetrieben von der Liebe Gottes, die sie selbst in ihrem Leben erfahren hatten, starteten sie diese Revolution der Liebe. Sie erkannten und bekannten voreinander ihren ganzen Bockmist, den sie bis jetzt in ihrem Leben gebaut hatten. Und sie erlebten, wie befreiend es ist, wenn Gott vergibt!
Diese unfassbare Liebe Gottes, die kurz vorher ihren Höhepunkt erreicht hatte, als Gott selbst in Jesus für die Schuld aller Menschen am Kreuz gestorben war, ließ sie nicht kalt. Gemeinsam - völlig gleich ob Chef oder Putzmann, ob Punk oder Daimlerfahrerin - kamen sie, so oft sie konnten, zusammen um Gott anzubeten und Jesus zu feiern. Die Love-Parade ist also eigentlich schon eine uralte Erfindung ...
Die echte Einheit dieser unterschiedlichen Menschen und die Liebe, mit der diese Leute miteinander umgingen, waren Stadtgespräch. So was hatte es in Jerusalem bis dato noch nicht gegeben. Das war revolutionär!
2. Die ersten Christen waren total SOZIAL-ENGAGIERT!
Heute ist das bei uns Christen ja ein bisschen in Vergessenheit geraten. Aber für die Christen damals war es sonnenklar: Reden, Glauben und Leben gehören untrennbar zusammen. Das, was ich glaube, muss sich auch in meinem Verhalten zeigen. Deshalb brachte jeder das, was er konnte, für Jesus ein: Kohle, Begabungen, Zeit, Erfahrungen usw.
Die ersten Christen konnte ihre Welt plötzlich mit Gottes Augen sehen. Deshalb setzten sie sich für die Randgruppen und Benachteiligten ein. Sie teilten ihr Hab und Gut, waren sich nicht zu schade Obdachlose zu versorgen und fragten nicht danach, welches die besten, lukrativsten und angesehensten Jobs in der Gemeinde sind. Weil sie Jesus lieb hatten, konnten sie selbst auch unangenehme Zeitgenossen lieb haben!
3. Außerdem waren die Jesus-People von damals WACHSTUMS-ORIENTIERT!
In der Apostelgeschichte können wir lesen, dass die ersten Gemeinden rasend gewachsen sind. Grund dafür waren nicht irgendwelche gut ausgeklügelten Werbekampagnen und Wachstumskonzepte. Die beste Werbung waren diese Christen selbst. Für sie war es selbstverständlich, dass Jesus-Nachfolge nicht nur sie etwas angeht, sondern alle Menschen auf der ganzen Erde. Also machten sie sich auf den Weg - nicht im angenehm klimatisierten Flugzeug, sondern Tausende von Kilometern zu Fuß, kreuz und quer durch Europa, um anderen von Jesus zu erzählen. Überall gründeten sie neue Gemeinden! Der beste Beweis für diesen damaligen Missionseifer bist du selbst! Hätten sich die Christen nicht auf den Weg gemacht, gäbe es heute weder deine Gemeinde (so fern du in eine gehst), noch wärst du heute wahrscheinlich Christ (falls dem so sein sollte)!
4. Der absolute Dreh- und Angelpunkt war Jesus. Die Gemeinden und die Leute, die diese Gemeinden ausmachten, waren »radikal« JESUS-ZENTRIERT!
WWJD war damals nicht nur ein Armbändchen und ein Bestseller auf dem Büchertisch, sondern täglich praktizierter Lebensstil. Nicht Nebensächlichkeiten waren die Hauptpunkte auf der Tagesordnung, sondern Jesus! Und diese Tatsache hatte eine tierische Ausstrahlung auf die Menschen drum herum und unglaubliche Auswirkungen - bis heute, in aller Welt!
Das Wesentliche
Was hat das alles mit dir und mit mir zu tun? - Ich glaube, es ist an der Zeit, dass wir anfangen uns von den Christen damals eine dicke Scheibe abzuschneiden und unser Leben wieder neu auf das Wesentliche auszurichten: Dass uns diese Liebe Gottes wieder auf die Beine bringt, dass wir endlich aufhören, uns nur um uns selbst zu drehen und dass wir neu - mit der Power des Heiligen Geistes als Motor - diese Love-Parade Gottes starten: zu Hause, in deiner Schule, in deinem Freundeskreis, in deiner Gemeinde, aber auch unter den Benachteiligten in deiner Stadt und bei den unbeliebten Klassenkameraden morgen in der Schule. Back to the roots! Back to Jesus!
Text_Andreas Frick alias Frixe hat den großen Wunsch diese Jesus-Power immer mehr im eigenen Leben, aber auch in unserer Welt zu erleben!
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