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Vision 200/ Mit Jesus zu Metal-Freaks, Obdachlosen und Patienten

Siebzig junge Leute zehn Wochen lang im Auftrag des Höchsten unterwegs - das war »Vision 200« in der Schweiz.

Losziehen und den Menschen die gute Botschaft von Jesus weitersagen, genau wie vor 2.000 Jahren die ersten Jesus-Nachfolger – darum geht es bei »Vision 200«. So wie Jesus seine Leute ohne große Sicherheiten losschickte, haben auch diese »Visionäre« keine festen Übernachtungsmöglichkeiten. Fünf Wochen sind sie in Zweier- oder Dreierteams in der Schweiz unterwegs, manche mit dem Bike oder mit dem Zug, andere mit ihren Autos. Ihr Ziel: Menschen ganz praktisch die Botschaft der Bibel in Wort und Tat weiterzugeben, für sie zu beten und sie zu segnen. Die Reiseroute können sie selbst festlegen. Vor Ort suchen sie eine Schlafstelle oder Familien, die sich bereit erklärt hatten, die Jugendlichen während ein paar Tagen bei sich aufzunehmen. Siebzig junge Leute ließen sich im Sommer auf dieses Abenteuer ein - und lernten nebenbei auch gleich das Land besser kennen ...

Ganz normal über den Glauben reden
Nach den ersten fünf Wochen geht für einen Drittel der Jugendlichen der Einsatz zu Ende. Einer von ihnen ist Simon: »Als ich von dieser Vision hörte, fühlte ich mich sofort angesprochen. Ich betete, um Gott nach seinem Willen zu fragen. Als ich nichts Konkretes von ihm hörte, wollte ich mich in die Stille in ein kleines Häuschen zurückziehen,« erzählt der Graphiklehrling. »Ich wusste nicht, dass genau zu derselben Zeit am gleichen Ort das Infocamp von Vision 200 stattfand. Ich konnte mich noch rechtzeitig dafür anmelden. Dort redete Gott dann klar zu mir.« Mit seinem Team war Simon hauptsächlich in der Innerschweiz unterwegs (in der Gegend, wo die Schweiz mal gegründet wurde). »Gott ist wirklich gross, das durften wir während dieser Zeit erleben!«, schwärmt er rückblickend. »Wir konnten auch Beziehungen aufbauen. Einmal lernten wir ein paar Metal-Freaks kennen, und als wir sie am nächsten Abend wieder sahen, konnten wir für sie beten und Lobpreislieder mit ihnen singen. Das Geniale ist, dass meine Beziehung zu Gott in dieser Zeit gestärkt wurde und ich lernte, die Furcht anderen Menschen von Gott zu erzählen, abzulegen. Es wurde für mich etwas ganz Normales, über den Glauben zu reden.«

»Ich habe gelernt, allein Jesus zu vertrauen«
Das erlebte auch Sarah, die nach dem Zwischentreffen noch weitere fünf Wochen unterwegs sein wird. »Ich sah Vision 200 als eine sinnvolle Möglichkeit, meinen Job zu beenden und etwas Neues zu beginnen«, sagt sie. »Ich habe hier gelernt, allein Jesus zu vertrauen. Ein Erlebnis, das mir nahe gegangen ist, war, als wir einen Tag mit Obdachlosen verbrachten. Jesus hat mir da eine große Liebe für diese Leute gegeben. Wir aßen mit ihnen zusammen und konnten einem von ihnen alles über Gott und Jesus erzählen und für ihn beten! Jesus ist wirklich für jene Leute gekommen, die keiner will.«Wenn Vision 200 beendet ist, soll für Sarah nicht einfach eine schöne Erinnerung zurückbleiben: »Das Ziel von Vision 200 soll in meinem Umfeld weitergehen, egal, wo ich dann bin.«

Im Krankenhaus
Für David bleibt besonders ein Erlebnis im Krankenhaus lebendig: »Wir gingen in Krankenhäuser und Altersheime, um von Jesus zu erzählen und für Kranke zu beten. In einem hatten die Krankenschwestern alle Zimmertüren geöffnet, damit die Patienten uns hören konnten. Wir sangen Loblieder für Jesus. Danach besuchten wir die Patienten«, erzählt der 17-Jährige. »Eine Krankenschwester sagte uns, dass während wir gesungen hatten, ein Mann der im Koma lag, zum ersten Mal wieder seine Augen öffnete. Einige Krankenschwestern auf einem anderen Stockwerk hörten uns auch und wurden von Gottes Geist tief berührt. Wir konnten ihnen dann auch von Jesus weitererzählen.«

Sich ganz investieren
Aber das war nicht alles: Vision 200 geht weiter! Im Sommer 2004 soll die angepeilte Teilnehmerzahl von 200 Visionären erreicht werden. Wer mitmachen will sollte mindestens 18 Jahre alt sein, jüngere brauchen das Einverständnis der Eltern. »Wir suchen keine geistlichen Heros, was aber stimmen muss, ist die richtige Motivation«, so Adi Furrer, einer der Leiter von Vision 200. »Das Ganze ist nicht eine Idee, um ein bisschen Farbe in den christlichen Alltag zu bringen, sondern eine Herausforderung, sich ganz zu investieren.« Darum gibt es vor dem Einsatz ein Infocamp und eine Schulungswoche.

Text_Astrid Giovanettoni war beeindruckt von so vielen »Visionären«.


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