Zum Thema Geld gibt’s ne ganze Menge zu sagen. Deshalb zuerst die Grundlagen.
Der ehemalige Präsident der Vereinigten Staaten Abraham Lincoln hat mal gesagt: »Wer mehr Geld ausgibt, als er einnimmt, der wird unweigerlich Schwierigkeiten bekommen.« Logisch. Aber wer ist eigentlich »wer«? Viel konkreter wäre es doch, wenn man in den Satz »jeder« oder »ich« einbaut. Es sollte sich wirklich in meinem und deinem Kopf festsetzen, dass diese Aussage für jeden gilt - und zwar völlig unabhängig davon, wie alt du bist, wo du lebst oder wieviel Geld du tatsächlich hast. Du denkst jetzt wahrscheinlich: » Aber jemand, der sehr viel Geld hat, muss sich darüber keine Gedanken machen.« Stimmt aber nicht! Es geht nämlich immer darum, ob die Ausgaben geringer sind als die Einnahmen. Wer eine Million hat und zwei ausgibt, der hat ein Problem. Wer hundert Franken Taschengeld hat und sich jeden Monat zusätzlich zwanzig Franken leiht, um die Konsumnachfrage anzuheizen, hat auch eins.
Deine Gewichtsklasse wissen
Es geht nicht darum, wieviel Geld du ausgibst. Wer viel hat, der darf auch viel ausgeben. Das ist nicht schlimm. Wenn ich es mir leisten kann, darf ich auch teurere Klamotten kaufen oder öfter ins Kino gehen. Wichtig ist, dass du in deiner Gewichtsklasse bleibst, wie beim Boxen. Da sind die Sportler in Gewichtsklassen eingeteilt. Jemand, der 50 Kilo wiegt, muss nicht gegen jemanden kämpfen, der 100 Kg wiegt. Ist ja auch besser für ihn, denn sonst kann er nach dem Kampf gar kein Geld mehr ausgeben, weil er so lange liegen muss. Versuch also nicht auf größerem Fuß zu leben, als du es dir leisten kannst.
Deine Ausgaben kontrollieren
Du solltest sehr genau auf die Ausgaben achten. Was kannst du dir noch kaufen und was nicht mehr? Wenn du Dinge immer selbst in bar bezahlst, dann merkst du sehr genau, wieviel Geld dir durch die Hände geht. Du brauchst einen Überblick. So geht’s gut: Schreib mal einen Monat lang jeden Tag haarklein auf, wofür du wieviel Geld ausgibst. Sortiere die Ausgaben nach Kosten für Kleidung, Handy, Essen, Urlaub oder was dir sonst noch so einfällt. Wenn du das konsequent machst, wirst du garantiert erstaunt sein, wieviel Geld du in der Schule zum Beispiel in der Cafeteria oder am Kiosk gelassen hast. Vielleicht gewöhnst du dir sogar regelmäßig an, deine Ausgaben festzuhalten.
Deine Einnahmen kennen
Weißt du, wieviel Geld du jeden Monat zur Verfügung hast? Überleg mal. Vielleicht hast du ständig das Gefühl, dass du zu wenig Geld hast, aber du weisst gar nicht wieviel? Liste mal alles auf: Taschengeld, Lohn fürs Zeitungaustragen, der Zwanziger von Oma und so weiter. Auch wenn es nur ein Posten sein sollte, dann schreib ihn in deine Liste, in der schon deine Ausgaben stehen. Da deine Ausgaben wahrscheinlich nicht gleichmäßig anfallen (wer kauft sich schon jeden Monat eine Hose?), kann es durchaus sein, dass du in einem Monat mal Geld übrig hast, in einem anderen Monat aber mehr ausgibst. Das ist normal. Lege dir das Geld aus den Überschussmonaten also zur Seite und werde nicht plötzlich verwenderisch. (Eine kleine Belohnung sollte natürlich drin sein – schließlich motiviert das ja, wenn du sinnvoll und sparsam dein Geld verwaltet hast!) Aber im Durchschnitt, also über mehrere Monate hinweg, sollten deine Ausgaben nie höher als deine Einnahmen mindestens sein.
Miese vermeiden
Erinnerst du dich noch an den Herrn Lincoln vom Anfang? Er hat die Konsequenzen des Zuvielausgebens als »Schwierigkeiten« bezeichnet. Man könnte auch sagen, dass du in »Teufels Küche« kommst, wenn du sowas machst. Und glaub ja nicht, dass du dort zum Essen eingeladen wirst. Manche Teens haben schon Tausende von Franken Handyschulden oder sie sind ständig so abgebrannt, dass sie immer mit einem Mangelgefühl rumlaufen. Schwierigkeiten zu haben ist darüberhinaus auch ziemlich unentspannt. »Spar« dir das besser.
Mit Rechnung anfreunden
Die Rechnung [Ausgaben > Einnahmen = Teufels Küche] gilt weltweit und ist zeitlos. Es gilt für dich als Schüler und auch für deine Oma. Dieses alte Gesetz wird dich also dein Leben lang begleiten. Wenn man also schon weiß, dass man so lange zusammen unterwegs sein wird, dann sollte man sich damit anfreunden. Reich ist der, der genießen kann und mit dem zufrieden ist, was er hat. Zufriedenheit kommt nicht daher, dass man viel Geld hat und sich alles kaufen kann, was man gerne möchte. Man kann sich die innere Einstellung angewöhnen und auch Gott darum bitten, dass man sich nicht ständig mit anderen vergleicht, sondern sich einfach mal über die Sachen freut, die man hat.
Mit Spenden sparen
Da du mittlerweile sicherlich eine Übersicht über deine Einnahmen und Ausgaben hast, bist du nun in der Lage, die Situation als Cash-Crack zu beherrschen. Welche Ausgaben sind wirklich nötig? Wo kann ich mir noch etwas dazuverdienen? Kann ich vielleicht sogar noch etwas Geld sparen? Spare immer ganz konkret für bestimmte Dinge. Dann hast du ein Ziel vor Augen und weisst, warum du auch mal was zurücksteckst. Und warum fängst du eigentlicht nicht an, monatlich einen festen kleinen Betrag zu spenden? Laut Bibel ist das eine feine Sache: »3. Mose 27,30« und ich kann dir versichern, dass die fünf oder zehn Franken, die du verschenkst, dich glücklicher machen werden als die anderen neunzig, die du behältst. Probiers aus!
Text_Christian Seitzinger
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