Adrian Jaggi ist ganz erfüllt von Formel 1 - und von Jesus. Was diese beiden miteinander zu tun haben und wie dir dein Christsein Flügel verleihen kann, verrät er dir hier.
Jedes zweite Wochenende können wir live im Fernsehen mitverfolgen, wie die 22 Rennwagen der Formel 1 ihre Runden drehen. Auch wenn meist schon von Beginn an klar ist, wer wieder gewinnen wird, ist jeder Fahrer ein Top-Athlet und gibt in den zwei Stunden alles. Ich analysiere in diesem Artikel nicht die verschiedenen Teams und beurteile auch nicht die Strecken. Aber ich glaube, dass man von der Formel 1 drei interessante Punkte für's Leben lernen kann.
Analysieren und Weiterentwickeln
Es ist gewaltig, mit welchem Aufwand die Ingenieure jedes Rennen bis ins kleinste Detail auswerten und analysieren. Hunderte von Sensoren zeichnen den Verlauf des Rennens genau auf. Die Ingenieure in der Boxengasse wissen genau, wo und wann das Auto und wo der Fahrer falsch reagiert hat. Nach dem Rennen, ja teilweise bereits während des Rennens werden die nötigen Maßnahmen ergriffen, um noch schneller zu werden.
"Stillstand ist Rückschritt", sagte einmal der Direktor des Sauber-Teams. Um jedes Gramm, jede Hundertstelsekunde, jedes PS wird gekämpft. Da wird an der Aerodynamik geschraubt, die Hydraulik neu eingestellt oder am Motor frisiert, bis die gewünschte Verbesserung erreicht ist. Da wird die Frage nach den richtigen Reifen gestellt: Nehmen wir Michelin oder Bridgestone? Für jedes Gebiet gibt es einen oder mehrere Spezialisten.
Keinem von uns käme es in den Sinn, an einem solchen Rennwagen einfach so ein bisschen herumzubasteln. Unser Leben ist noch viel komplizierter als solch ein Wagen, aber warum versuchen trotzdem so viele Leute alles selbst im Griff zu haben? Für jedes kleinste Küchengerät gibt es eine Gebrauchsanweisung, damit wir wissen, wie es funktioniert. Doch bei unserem Leben haben wir das Gefühl, dass wir schon alles selbst unter Kontrolle hätten.
Auch wir haben einen Ingenieur, der uns erbaut hat und uns bis ins kleinste Detail kennt: Gott! Er ist besser als jedes Computerprogramm. Er sagt sogar:"Selbst die Haare auf eurem Kopf sind alle gezählt" (Matthäus 10, 30). "Ich kenne dich durch und durch. Ich weiß genau, wann bei dir welche Schraube klemmt oder fehlt."
Wie oft hast du dein Leben schon von Gott analysieren lassen?
Bist du bereit dein Leben zu verändern, wenn er dir Fehler aufzeigt?
Gott hat dir eine Gebrauchsanweisung für dein Leben gegeben - die Bibel. Wenn du sie nicht benutzt, bist du selbst schuld, wenn du nicht voran kommst.
Das Ziel vor Augen
Jeder Rennfahrer weiß genau, wie viele Runden er fahren muss. Er kennt die Distanz auf den Meter genau und findet garantiert das Ziel. Er weiß 100%-ig, weshalb er im Rennwagen sitzt und gibt alles, um das Ziel zu erreichen!
Auch wenn es ab und zu Enttäuschungen gibt (z.B. Unfälle, Ausfälle oder technische Defekte), so versuchen die Rennfahrer doch immer wieder das Ziel zu erreichen. Sie bleiben dran und geben alles!
Welches ist dein Ziel am Ende des Rennens? Wofür lebst du?
Es gibt Hunderte verschiedener Ziele (Geld, Macht, Erfolg, Ansehen), aber nicht jedes führt an denselben Ort.
In der Bibel, der Gebrauchsanweisung für unser Leben, steht: "Mit aller Kraft laufe ich darauf (auf das Ziel) zu, um den Siegespreis zu gewinnen, das Leben in Gottes Herrlichkeit. Denn dazu hat uns Gott durch Jesus Christus berufen" (Philipper 3, 14).
Gott, unser Ingenieur, hat uns also genau zu einem Zweck erschaffen: Dazu, dass wir einmal mit ihm zusammen sein können! Wir sollen also darauf achten zu ihm zu kommen.
Aber wie erreichen wir dieses Ziel? In der Formel 1 gibt es nur einen einzigen Weg zum Ziel! Du kannst zwar die schnellsten Runden drehen, aber wenn du in die falsche Richtung unterwegs bist, wirst du trotzdem nie gewinnen. Auch kann kein Fahrer sagen: "Die Schikanen, die da eingebaut wurden, sind ja alle gut und schön, doch ich fahre lieber geradeaus!" Eine "Stop-and-Go"-Strafe wäre ihm sicher. Die Fahrer wissen, dass es nur einen einzigen Weg gibt. Es gibt keine Ausnahmen!
Im Leben ist es genau dasselbe. Wenn wir das wahre Ziel, die Gemeinschaft mit Gott, erreichen wollen, gibt es nur einen Weg! Jesus sagt: "Ich bin der Weg, ich bin die Wahrheit, und ich bin das Leben! Ohne mich kann niemand zum Vater (ans Ziel) kommen" (Johannes 14, 6).
Auch wenn wir manchmal das Gefühl haben, dass diese oder jene Schikane völlig überflüssig ist - im Grunde sind sie zu unserer eigenen Sicherheit da. In der Formel 1 wurden die Schikanen eingebaut, weil die Rennwagen immer schneller wurden. Sie sind ein Schutz für die Fahrer.
Wirst du am Ende deines Lebens auf dem Siegerpodest stehen und sagen können: "Ja, ich habe diese Ziel erreicht! Ich war auf dem richtigen Weg!"?
Das Rennen hier auf der Erde wird nicht ewig weitergehen, einmal wird es abgewinkt. Dann stellt sich die Frage , welchem Ziel du gefolgt bist!
Boxenstopp
Wir alle stehen im Leben in einem Rennen. Wir drehen Runde um Runde und versuchen immer besser, schneller und größer zu werden. Wir drehen unsere Runden und wollen das Ziel erreichen.
Aber Vorsicht - vergiss in der Hektik des Rennens den Boxenstopp nicht! Vielleicht hast du das Gefühl, dass du so etwas nicht brauchst. Du willst vorwärtsgehen. Jede Sekunde zählt. Da passen dir Pausen überhaupt nicht ins Programm.
Stell dir mal Michael Schumacher vor: Nachdem er das Zeichen für den Boxenstopp erhalten hat, denkt er nicht: "Was soll das denn? Jetzt bin ich doch so richtig im Schuss! Die spinnen wohl, und überhaupt: diese Pausen sind nur etwas für die älteren Fahrer. Ich brauche so etwas nicht!" Vielleicht hätte er noch einige Runden weiterfahren können. Doch dann wäre ihm das Benzin ausgegangen oder ein abgefahrener Reifen geplatzt. Schumi weiß, dass es Zeiten im Rennen gibt, in denen man auftanken muss und neue Reifen braucht.
Wann hattest du deinen letzten Boxenstopp?
Wie sieht ein Boxenstopp in deinem Leben aus?
Wo holst du dir neue Energie? Sind es deine alljährlichen Ferien am Meer? Sind es die Spaziergänge im Wald? Ist es der Sport? Sind es die regelmäßigen Kinobesuche? Oder die gemütlichen, freien Abende am Kaminfeuer?
Jesus nahm sich besonders in turbulenten Zeiten immer wieder Zeit mit Gott. Er wusste, dass alle Kraft von ihm ausgeht.
In der Bibel steht: "Gott alleine gibt mir Kraft und ebnet mir meinen Weg. Er macht mich gewandt und schnell, lässt mich laufen und springen wie ein Hirsch" (Psalm 18, 33 und 34). Was muss das für eine Energiequelle sein? Da kann weder Diesel noch Bleifrei mithalten. Gott selbst ist diese Energie, die wir brauchen. Und er will sie uns auch geben.
Wann hast du das letzte Mal bei Gott aufgetankt, dein Profil überprüft und die Räder gewechselt?
Nun kannst du denken: "Super, wenn das so ist, warum sollte ich dann überhaupt wieder ins Rennen einsteigen? Es ist doch viel einfacher, hier an der Box zu bleiben." Was wäre, wenn Schumi so denken würde: "Hey toll, hier am Schatten unter dem Sonnenschirm kann ich mich richtig erholen. Und auch für das Auto ist es viel besser, wenn ich es noch eine Weile schone und nicht sofort wieder ins Rennen einsteige!" Dann wäre wohl seine Karriere schnell zu Ende. Er weiß, dass die neuen Reifen und der volle Tank nur auf der Rennstrecke ihre Wirkung zeigen.
Ich wünsche dir, dass du in deinem Leben mit Vollgas deine Runden drehen kannst. Dass dir der Wind um die Ohren weht, du Freude dabei hast und mal auf dem Siegerpodest stehen wirst!
Text_Ädu Jaggi bleibt in Sachen Teeniearbeit mit dem Auto auf dem Weg. Manchmal aber auch auf der Strecke.
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