3. Gebot_»Du sollst meinen Namen nicht missbrauchen, denn ich bin der Herr, dein Gott! Ich lasse keinen ungestraft, der das tut!«
Ein Name ist nicht einfach nur ein Name. Ein Name ist oft auch Programm. Das gilt für den Namen von Sasse genau so wie für den Namen Gottes. Wer Sasse ist? Das erklärt dir Andi Balsam.
In der Klasse meiner Schwester gab es mal einen Typen, der hieß mit Nachnamen Sasse. Er war ein ganz normaler Typ, aber immer, wenn er irgendwas Bescheuertes machte, hieß es: »Oh Mann, der Sasse wieder.« Mit der Zeit entstand daraus eine Art Redewendung. Wenn dann mal jemand anderem was Dummes passierte, hieß es auf einmal: »Du bist ja voll der Sasse.«
Sasses Name wurde gleichbedeutend mit: jemand, der sich dumm anstellt oder dumm ist. Leute, die Sasse nicht persönlich kannten, mussten über ihn denken, dass er einfach ein bisschen der Depp ist. Sein Name wurde Programm - aber eben nicht für ihn selbst, sondern für Dummheit.
Ein heiliger Name
Wenn man sich die Bibel und die Namen, die darin vorkommen, anschaut, sieht man das Gleiche. Sehr viele Namen sind Programm. Nicht nur die Namen der Menschen, wie z.B. bei Abraham (= Vater vieler Völker, 1. Mose 17, 4f), sondern auch der Name Gottes selbst ist Programm.
Zu Anfang der Geschichte Gottes mit seinem Volk Israel war sein Name allerdings noch gar nicht bekannt. Abraham nannte ihn »El«, »Elohim«, »El-Schaddaj« oder »Adonaj«, was einfach so viel wie »mein Gott« bzw. »Herr« bedeutet. Bei Jakobs Nachkommen, dem Volk Israel, wurde er dann nach den Stammvätern benannt und hieß daher »der Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs« (z.B. 1. Mose 28, 13; 2. Mose 3, 6).
Erst als das Volk Israel aus der ägyptischen Gefangenschaft geführt werden sollte, offenbarte Gott Mose seinen eigentlichen Namen (2. Mose 3). Dieser Name ist im Hebräischen ein ganzer Satz und bedeutet übertragen: »Ich bin der, der bei euch sein wird.« Als Name wurde daraus: »Jahwe«. Allerdings war den Juden dieser Name so heilig, dass er in bestimmten Abschnitten der Geschichte Israels nur einmal im Jahr vom Hohepriester ausgesprochen werden durfte. Damit er nicht aus Versehen ausgesprochen wurde, steht Gottes Name im Alten Testament unlesbar bzw. verschlüsselt da. In den meisten deutschen Bibeln steht an diesen Stellen »HERR« anstatt »Herr«.
Keine x-beliebigen Namen
Jesus wurde ebenfalls als »Herr« bezeichnet. Das Wort »Herr«, das das Alte Testament für Gott benutzt, ist dasselbe wie das Wort, das das Neue Testament für Jesus benutzt. Aber eben nicht im Sinne von »Herr Maier«, sondern im Sinne von »allmächtiger HERR«. Aber nicht nur das. Auch der Name Jesus (hebräisch = Jeschua), der bis heute ein normaler Vorname ist, bedeutet »Gott rettet«.
Der Name Gottes und der Name Jesus sind also nicht irgendwelche x-beliebigen Namen, sondern sie sagen auch etwas über den Träger des Namens, seine Person, seine Besonderheit und Heiligkeit aus. Der Name bedeutet genau genommen also so viel wie die Person selbst.
Von daher leuchtet es eigentlich sehr schnell ein, dass Gott nicht will, dass sein Name missbraucht wird. Dass sein Name nicht für etwas Nichtiges, etwas, das ihn entehrt, benutzt wird. Genau so würde es uns auch gehen. Der eigene Name steht für einen selbst und keiner will, dass mit seinem Namen Mist gebaut wird.
Gottes Name ist Programm
Besonders wichtig ist dabei zusätzlich, dass Gott seinen Namen zu einem bestimmten Zweck offenbart hat: als Zusage, dass er gegenwärtig ist und rettet. Wenn diese Zusage durch den Missbrauch seines Namens verändert oder sogar wertlos wird, dann werden nicht nur sein Name und er selbst entehrt, sondern es wird sich auch kein Mensch mehr an ihn wenden. Niemand wird ihn mehr bei seinem Namen nennen und ihn um Hilfe bitten. Doch genau dazu hat Gott seinen Namen aus Liebe zu den Menschen offenbart. Damit sie ihn kennen können, wie er ist und ihn um Hilfe anrufen können.
Positiv würde ich das 3. Gebot so ausdrücken: Ich bin froh, Gottes Namen und ihn selbst kennen zu dürfen. Deshalb will ich Gottes Namen ehren und anderen damit zeigen, dass Gottes Name wirklich sein Programm ist: Er ist gegenwärtig, er kümmert sich um mich, und er rettet.
Text_Andi Balsam ist »voll der Balsam«.
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