Gott will nicht nur unser Vater sein, sondern auch unser Freund. Und wenn man einen Vater zum Freund hat, dann kann man ihn auch ganz liebevoll »Daddy« nennen. So wie Simon von Normal Generation?.
Wenn es eine Umfrage unter uns Jugendlichen geben würde, in der es darum ginge, eine Beschreibung über »unsere« Väter zu geben oder die Beziehung zu ihnen zu bewerten, würden einige von uns vermutlich eher negative Antworten geben.
Hast du einen Vater, der morgens von 6.30 Uhr bis abends 17.30 Uhr zur Arbeit geht, der danach vor dem Fernseher sitzt und sich eigentlich überhaupt nicht um dich kümmert?
Vielleicht ist bei dir zu Hause aber auch ein »Herrscher«, der dir immer alles verbieten will, aber nie sagt, daß er dich lieb hat und du echt angenommen bist. Da erzählt dir deine Freundin, daß sie von ihrem Vater mißbraucht wird, da siehst du im Fernsehen andauernd Filme, in denen Familien zerbrechen, weil der Mann seine Frau betrogen hat - und die Bibel vergleicht doch tatsächlich GOTT mit einem VATER!
Ein genialer Freund
»Das ist echt der Hammer! Wenn Gott wirklich ein Vater ist, wie ich ihn kenne, dann will ich nichts von ihm wissen.« Diese Aussage habe ich schon oft gehört, und ich denke, daß es Gott echt weh tun muß, wenn er sieht, was für ein falsches Bild viele von ihm haben. Gott gibt keine Gesetze, um uns den Spaß am Leben zu verderben, und wir müssen auch die unendlich große Liebe, die er uns gibt, nicht »bezahlen«.
Der Moment in meinem Leben, an dem ich erkannt habe, was für ein genialer Freund mir Gott eigentlich sein will, war für mich einer der schönsten und erfüllendsten überhaupt. Seit ich weiß, daß Gott ein »Freund« ist, der mich ohne Vorbehalt annimmt und dessen Liebe bedingungslos ist, hat das Wort »Vater« für mich eine neue Dimension bekommen. Wenn ich so darüber nachdenke, war die Zeit vor dieser Erfahrung irgendwie leer. Ich habe zwar an Gott geglaubt, doch eine innige persönliche Beziehung zu ihm hatte ich nie.
Gott drängt sich nicht auf
Du sagst jetzt vielleicht, daß Gott dir nie gezeigt hat, daß er dich liebt. Unser Dad hat die Eigenschaft, sich niemandem aufzudrängen. Ich habe lange Zeit nicht zugehört, wenn Gott mit mir reden wollte, und eigentlich habe ich ihm nie erzählt, wie ich mir eine Beziehung mit ihm wünschen würde. Erst als ich ihm meinen Wunsch sagte, näher bei ihm zu sein, habe ich ihn auch persönlich erfahren. Ich wünsche jedem, der diese tiefe Freundschaft noch nicht so richtig erfahren hat, daß er diesen ersten Schritt geht, da es die wirklich einzige Möglichkeit ist, zu Gott »Vater« zu sagen.
Text_Simon Veigel macht Musik für seinen »Daddy«.
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