Was Gott dein Umgang mit deinen Eltern wert ist
Die Eltern ehren – was dieses Gebot aus der Bibel soll? Dani Harter darüber, was man davon hat und wie es praktisch gehen kann. Selbst wenn sich Eltern mal nicht ehrenwert verhalten ...
Das neue AXE Dark Temptation: So unwiderstehlich wie Schokolade. Wenn du das trägst, dann fliegen die Frauen auf dich. Das neue iPhone G3: Das schnellste und leistungsstärkste iPhone aller Zeiten! Wenn du das hast, bist du all deine Probleme los. Die neuen Chucks: Wenn du die hast, bist du richtig angesagt! Die Werbung verspricht uns das Blaue vom Himmel. Aber kann man der Werbung glauben? Nein. Weil mir schon so oft Dinge versprochen wurden, die dann nicht eingetroffen sind, bin ich sehr skeptisch geworden, wenn es um Versprechungen geht. Was aber, wenn es nicht die Werbung im Fernsehen ist, die uns etwas verspricht, sondern der allmächtige Gott, der Himmel und Erde geschaffen hat? Kann man sich auf seine Versprechen verlassen? Und was um Himmels Willen, haben Gottes Versprechen mit meinen Eltern zu tun?
Versprochen ist versprochen
Gott redet in der Bibel auch über deine Beziehung zu deinen Eltern und gibt uns in diesem Zusammenhang ein verblüffendes Versprechen: »Du sollst deinen Vater und deine Mutter ehren« Dies ist das erste Gebot, das Gott mit einer Zusage verbunden hat, nämlich: »... damit es dir gut geht und du lange auf dieser Erde lebst.« (Epheser 6,1-3) In anderen Worten: Wie lange und gut du lebst, hängt damit zusammen, wie du mit deinen Eltern umgehst. Ist ein krasser Gedanke, oder? Noch krasser: Gott steht zu seinen Versprechen. Es geht dabei nicht um irgendwelche himmlischen Trophäen wie eine extra Geige auf einer himmlischen Wattewolke oder sonstige Preise, die wire uns im Jenseits vorstellen könnten. Nein. Paulus, der das aufgeschrieben hat, vertröstet uns nicht auf den Himmel, sondern geht davon aus, dass Gott uns in diesem Leben dafür belohnen wird, wenn wir nach diesem Gebot leben. Hier und jetzt. Ganz praktisch.
Lieber Respekt statt LMAA
Aber was bedeutet es denn ganz praktisch, seine Eltern zwischen Schulstress, Freunden und Alltagschaos zu »ehren«? Dieses uralte Wort bedeutet so viel wie »respektieren, achten, wertschätzen und deine Eltern hoch ansehen«. Nehmen wir mal ein ganz einfaches Beispiel: Überleg mal, wie du vor deinen Freunden über deine Eltern redest. Ich hatte eine Phase in meiner Teeniezeit, in der ich von »meinen Alten« geredet hab. Ich hab das aber schnell wieder gelassen, weil das zwar cool, aber irgendwie nicht sehr respektvoll klang. Oder wie ist es mit dem Gehorsam? Tust du das, worum dich deine Eltern bitten? Aufgeschobener Gehorsam ist eigentlich überhaupt kein Gehorsam. Wenn du sagst: »Ja, ja Mama – mach ich irgendwann!«, dann bedeutet das doch ehrlich gesagt ziemlich oft, dass du gar nicht wirklich vorhast, das zu tun, oder? Deine Eltern zu ehren bedeutet, ihnen gegenüber gehorsam zu sein und das zu tun, worum sie dich bitten. Zurzeit des Neuen Testamentes, als Paulus diesen Vers aufschrieb, war bei den Juden dieses Gebot eines der wichtigsten überhaupt. Und wenn man das Alte Testament liest, dann entdeckt man, dass es Gott mit diesem Gebot auch richtig ernst meinte. In 5. Mose 21, 18 – 21 beschreibt die Bibel, was Eltern mit einem ungehorsamen Kind machen sollen. Und das ist ziemlich krass. Laut Bibel steht die Todesstrafe auf ungehorsam den Eltern gegenüber. Oha – Gott meint es wirklich ernst.
Selbst bei krassen Eltern
Vielleicht liest du gerade diesen Artikel und du denkst: »Na, du hast ja gut reden! Du kennst meine Eltern nicht! Die sind gerade in einem extrem schwierigen Alter!« Du hast Recht: Ich kenne deine Eltern nicht und sehr wahrscheinlich hast du auch Recht und sie befinden sich wirklich in einem schwierigen Alter. Vielleicht verbieten sie dir völlig willkürlich alle möglichen Sachen und behandeln dich noch als wärst du zehn, obwohl du doch eigentlich schon 15 bist. Ich kann das gut verstehen. Aber sieh es mal so: Wenn deine Eltern streng sind, dann bedeutet das nicht, dass sie dich nicht lieben. Genau das Gegenteil ist der Fall. Deine Eltern lieben dich so sehr, dass sie dich am liebsten in Samt einwickeln und in eine sichere Kiste verpacken würden, damit du ja nicht kaputt gehst. Sie erlauben dir nicht länger abends weg zu bleiben, nicht bei Freunden zu übernachten oder nicht in die Disco zu gehen, weil sie Angst haben, dass dir was passiert. Deine Eltern wollen dir nichts Böses. Sie lieben dich. Normalerweise. Hoffentlich.
Der Ausnahmefall
Denn es gibt auch Ausnahmen. Gott sagt in der Bibel, dass wir unseren Eltern zwar gehorchen sollen, aber er gibt ihnen nicht das Recht, willkürlich über uns zu herrschen. Kein Vater und keine Mutter haben das Recht, ihre Tochter zu missbrauchen, ihren Sohn zu schlagen oder ihr Kind zu manipulieren. Sie haben auch nicht das Recht, ihnen zu verbieten, an Gott zu glauben. Es gibt Ausnahmezustände, in denen man Gott mehr gehorchen muss als den Menschen (Lies mal Apostelgeschichte 5,29). Es gibt leider solche harten Situationen. Und wenn Gesetze gebrochen werden, solltest du nicht still halten und alles mit dir machen lassen. Paulus sagt das so: »Ihr Eltern, behandelt eure Kinder nicht ungerecht! Sonst fordert ihr sie nur zum Widerspruch heraus. Eure Erziehung muss vielmehr in Wort und Tat von der Liebe zu Christus bestimmt sein.« (Epheser 6, 4) Das ist der Teil, den deine Eltern erfüllen sollten, damit eure Beziehung gelingt. (Also, falls es Eltern gibt, die hier die teensmag ihrer Kinder lesen: Erzieht eure Kinder weise und mit Liebe und Geduld. Gott hat euch diese Kinder nicht zugemutet, sondern zugetraut. Sie sind das Wertvollste, was ihr habt! Versaut es nicht! Dann werdet auch ihr von Gottes Versprechen profitieren und eure Kinder werden euch gerne respektieren und ehren ...)
Vorbild sein
Ich möchte dir Mut machen: Auch wenn deine Eltern vielleicht selbst nichts von Gott halten oder es nicht verdient haben, von ihren Kindern geehrt zu werden, weil sie alles andere als ein gutes Vorbild sind, dann versuche, sie trotzdem zu respektieren. Dann erst recht. Denn genau so, wie du einen Sack voll Problemen mit dir rumschleppst, haben auch deine Eltern Sorgen und Nöte. Nur die Tatsache, dass deine Eltern vielleicht keine guten Vorbilder sind, sollte dich nicht daran hindern, selbst ein Vorbild zu sein. Paulus hat mal zu einem jungen Kerl gesagt: »Niemand soll dich verachten, weil du noch jung bist. Sei allen Glaubenden ein Beispiel mit deinem Reden und Tun, deiner Liebe, deinem Glauben und deiner Reinheit.« (1. Tim. 4,12)
Mit Segen umhauenStarte doch mal folgenden Versuch: Überrasche deine Eltern und zeig ihnen ganz praktisch, dass du sie ehrst und respektierst. Räum mal freiwillig die Spülmaschine aus oder bring unaufgefordert den Müll raus. Wenn du tolle Eltern hast, dann sag ihnen das auch ab und zu, oder schreib ihnen eine liebe Karte. Auch deine Eltern brauchen Lob. Kauf deiner Mami mal Blumen (oh, ja – das könnte ich auch mal wieder tun) und hilf freiwillig deinem Vater beim Rasenmähen oder beim Wochenputz. Oder spar dein Taschengeld und lade sie mal zu einem leckeren Essen in einem Restaurant ein. Ich verspreche dir: Wenn du deine Eltern ehrst und eine gute Beziehung zu ihnen hast, dann wird das mit dem nächsten Discobesuch bestimmt klappen. Die Werbung verspricht uns manchmal das Blaue vom Himmel -– Gott verspricht uns Segen vom Himmel, wenn wir unsere Eltern ehren. Probiere es mal aus. Es wird dich umhauen.
Text_Daniel Harter hat die tollsten Eltern der Welt und ist sich dessen bewusst, dass das nicht normal ist.
© teensmag 1/2010 - Copyright teensmag, CH-Ins, www.teensmag.net |