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Allein mit Gott zu Hause

Wenn Eltern vom Glauben nichts wissen wollen – und wie man damit umgehen kann


Angie Weiss hat sich schon manchmal gewünscht, dass ihre Eltern verstehen können, was ihr der Glaube bedeutet. Sie hat Türen geknallt und Gott gefragt und gebetet - und musste so einiges kapieren ...

Jahrelang ist mir der Neid regelrecht die Schuhe hochgeschwappt, wenn ich meine christlichen Freunde zu Hause besucht habe, und deren Eltern wie selbstverständlich am Mittagstisch gebetet haben. Oder wenn die Mutter meiner Freundin fragte: »Wie läuft es denn in eurer Jungschargruppe? Welches Thema habt in denn gerade bei den Andachten?« Was anderen als fromme Familientradition oft tierisch auf die Nerven ging, schien für mich fast wie der Himmel auf Erden ... denn bei mir ging es zu Hause ganz anders zu.
Ich bin als Kind unabhängig von meinen Eltern zum Glauben gekommen. Dass ich plötzlich die Bibel neben dem Bett liegen hatte, und auch noch darin las, mir eine Gitarre wünschte um unmusikalisch darauf fromme Lieder zu klimpern und versuchte, meine Eltern für den Glauben zu begeistern – war meinen Eltern doch sehr suspekt. Was bei mir glaubensmäßig abging, damit konnten sie gar nichts anfangen. Sie ließen mich zwar zur Kirche gehen, immerhin hinderten sie mich nicht daran, aber mehr Interesse zeigten sie nicht. Dabei wünschte ich mir doch so sehr, dass auch sie den Glauben finden würden – und das tue ich auch noch heute. Aber mit der Zeit musste ich so einiges lernen:

1. Ich bin nicht für das Leben meiner Eltern verantwortlich!
So hart das klingt: Sie leben ihr eigenes Leben und treffen ihre eigenen Entscheidungen. Ich musste das akzeptieren. So oft ich ihnen christliche Bücher schenkte, oder sie zum Gottesdienst einlud – sie lehnten den Glauben ab und sehen Gott und die Kirche mit kritischen Augen. Ich habe irgendwann angefangen das zu akzeptieren. Das gehört für mich dazu, wenn in der Bibel steht: »Du sollst Vater und Mutter ehren!« Das gilt ja nicht nur, wenn sie genauso denken und glauben wie ich. Gott gibt mir den Auftrag meine Eltern zu ehren, egal wie sie denken und leben.

2. Ich bin für mein Leben mit Gott verantwortlich!
In den meisten Dingen leben meine Eltern anders als ich. Ich hab beschlossen, mein Leben nach Gottes Wertvorstellungen zu leben und die guten Grundsätze der Bibel anzuwenden. Mit der Zeit merkte ich, wie anders die Wertmaßstäbe meiner Eltern waren. Sie richten ihr Leben nicht an der Bibel aus. In punkto Lebenssinn, Ziel oder Beruf musste ich meine eigenen Entscheidungen treffen, ohne auf den Beifall meiner Eltern zu warten. Meine Entscheidung auf eine Bibelschule zu gehen, traf nun wirklich nicht ihren Geschmack ...
Jesus redet mit seinen Jüngern öfters darüber, dass die Zugehörigkeit zum Reich Gottes wie die Zugehörigkeit zu einer neuen Familie ist. Ich bin in meinem Glauben nicht allein, sondern habe Menschen die mich auch hier mit begleiten.
Und auch wenn ich an meiner leiblichen Familie hänge und sie gerne habe - mit der Entscheidung für ein Leben mit Jesus bekommt das noch mal eine andere Dimension: Ich soll nicht mehr total gebunden an die irdische Familie sein, sondern frei sein mich ganz für das Reich Gottes einzusetzen. Hier geschieht also ganz natürlich ein Stück Abnabelung von den Eltern um Gottes Reich Willen.
Der Satz, den ich für mein Leben gefunden habe: »Was möchte Gott, dass ich tue?«
Ich weiß wie ich mit Gott leben möchte und was mir wichtig ist. Und davon lasse ich mich nicht abbringen, auch von meinen Eltern nicht. Ich habe diese Position bezogen ohne verbittert zu werden oder mich zu verkanten. Es ist eine Art Wissen um die Realität, was der Grundwert meines Lebens ist.

3. Ich habe aufgehört, die Konfrontation mit meinen Eltern zu suchen
Es gab eine Zeit, da wollte ich mit allen Mitteln, dass meine Eltern mit in die Gemeinde gehen. Als das nicht gelang, hatte ich eine »Provozierphase«: Ich wollte ihnen deutlich machen, was ich glaube. Ich predigte sie an und war gegen alles andere in unserer Familie. Das gab aber nur Ärger - es hat meine Eltern nicht näher zu Jesus gebracht ...
Denn durch mein Aufmischen beobachteten und kommentierten meine Eltern sehr deutlich, wie ich mich verhielt. Jeden kleinen Fehler, jedes Türenknallen, jeden Wutausbruch nahmen sie zur Kenntnis und bezogen es auf mein sonst so radikales Christsein. Und sie hatten ja Recht: Ein leuchtendes Vorbild war ich wirklich nicht.

4. Ich versuche so zu leben, dass sie mich fragen
Es gibt Momente, in denen meine Mutter plötzlich unvermittelt und ohne Zusammenhang fragt: »Gehst du eigentlich immer noch in diese Kirche?« Oder mir vom Bericht des Kirchentages im Fernsehen erzählt. So etwas passiert selten, aber es passiert. Ich habe gelernt auf solche Chancen zu warten und sie positiv zu nutzen. Das klappt nur, weil ich aufgehört habe meine Eltern bei jeder Begegnung als Bekehrungsopfer zu sehen. Ich will ihnen die Liebe Gottes näher bringen – aber sie bestimmen das Tempo, wie das geschieht. Sicher erzähle ich aus meinem Leben, von meiner Gemeinde – und rechne damit dass sie so manches aus meiner Welt nicht verstehen. Und es ist mir nicht peinlich darüber zu reden, wenn sie mich fragen. Und ich suche Ansatzpunkte aus dem, was sie selbst erleben, damit sie verstehen können, was ich meine.

5. Ich möchte die Hoffnung nicht aufgeben
Ich wünsche mir auch heute noch, dass meine Eltern zu Gott finden. Ich habe Zeiten hinter mir, in denen ich stürmisch dafür gebetet habe, in anderen Zeiten betete ich gar nicht oder eher verzagt darum.
Aber ich gebe die Hoffnung nicht auf, dass meine Eltern Gott am Herzen liegen. Manchmal bete ich für meine Eltern zusammen mit anderen Christen – die ja so etwas wie meine neue Familie sind, die Gott mir gegeben hat. Das hilft mir die Hoffnung nicht aus dem Blick zu verlieren. Schließlich ist Gott ein liebender und geduldiger Vater, und wenn das für mich gilt, dann gilt das auch für meine Eltern.

Text_Angie Weiss powert auch in ihrem Beruf voll für Gott.

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Allein mit Gott zu Hause


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